Ich war unterwegs. Letztes Wochenende … mit drei Damen im besten Alter in den Allgäuer Alpen. Wir sind mit unseren Rucksäcken auf dem Rücken den Berg hinaufgestiegen, haben auf Berghütten übernachtet, sind durch tiefhängende Wolken gegangen, haben feuchte Luft und kurze, starke Schauer erleben, den Wind und auch die Sonne auf der Haut spüren dürfen.
Haben Wiese, Steine, Geröll, Matsch und kleine Wasserläufe unter unseren Füßen gelassen. Vor allem aber: nie den Spaß am Wandern verloren, egal wie nass es war oder welche scheinbaren Widrigkeiten sich in den Weg stellten.
Unsere Achtsamkeit am Weg wurde belohnt, durch den kleinen Alpensalamander, der gerne in der Feuchtigkeit unterwegs ist. Durch die Schneehühner im Sommerkleid die scheinbar von unserem Weg flüchteten und im Gestein kaum mehr sichtbar waren. Durch Steinböcke die widerkäuend fast greifbar am Wegesrand lagen, und natürlich die Murmeltiere – die wir erst hörten und dann sahen. Wir sprachen mit Kühen auf dem Weg, der Glocken in so unterschiedlichen Tönen klingen, und blickten einfach nur ins Tal, wenn wir uns
Das Erleben auf den Berghütten, war von außergewöhnlicher Art. Wir lernten Menschen kennen und wertschätzen, die wir im Leben sicher nie getroffen hätten. Durften die Perspektiven der anderen hören und wertschätzen, aber auch ungestraft hinterfragen.
Wir lernten, dass die Wanderstiefeln, auch wenn sie nicht mehr im Schuhregal stehen, nicht unbedingt abhandengekommen sind – sondern einfach nur vertauscht wurden. Fanden heraus, dass Dinge die verloren schienen es am Ende gar nicht sind. Wir durften Grenzen (wortwörtlich und im übertragenen Sinne) überschreiten – und diese Herausforderungen nach Bewältigung feiern. Wir lernten die Natur zu wertschätzen, und nahmen nicht nur Eindrücke mit vom Berg hinab, sondern auch so einiges an Abfall vom Wegesrand.
Zurück im Tal aber, erhielt ich von Menschen die mir fast unbekannt sind (wir haben uns zwar auf den Hütten gesehen, aber keinen Kontakt zueinander gehabt) eine Rückmeldung mit der ich so nie gerechnet hätte.
„Man sieht, dass das was du tust mit den Herzen geschieht – und spürt, dass du in deiner Mitte ruhst.“
Wow, war ich sprachlos. Und jetzt, im Niederschreiben, bin ich voller Dankbarkeit.
Es ist sehr ungewöhnlich eine derartige Rückmeldung von außen zu erhalten, und genau diese macht das Leben wertvoll. Sie bestätigt, dass mein gewählter Weg richtig ist. Und nicht nur das, dieser kleine Satz ist nun wertvoll verwoben mit diesem kleinen Fleckchen Erde dort im Gemsteltal. Und eines ist sicher: jedes Mal wenn ich zukünftig dort vorbeikomme, wird mein Schritt beschwingt und leicht sein.
@Unbekannt: Danke für diese Wertschätzung und ich hoffe, du weißt, dass deine Gabe zu sehen und zu formulieren ein Geschenk für die ist, die du damit beglückst.