Beim Wandern findet man oft die tollsten Dinge. Ich bin immer wieder fasziniert, was so alles am Wegesrand und auf den Wegen liegen bleibt.
Teile von Schuhsohlen, Bügel von Brillengestellen, leere Getränkedosen, alte Socken, Hosenbeine von Ziphosen natürlich viele Dinge die einfach so aus den Taschen fallen (Bonbonpapiere, Taschentücher, Brillenputztücher….). Und jetzt seit Corona natürlich auch viele medizinische oder FFP Masken.
Ich scheue mich nicht und bücke mich, hebe das Zeug auf, verstaue es in meiner Abfalltüte und trage es vom Berg hinab. Finde ich nicht schlimm, mache ich gerne – denn ich liebe die Natur und meinen Job. Und eine Abfalltüte gehört bei mir zur Grundausstattung neben Regenjacke und Sonnenschutz.
Auf die Taschentücher möchte ich aber nochmals eingehen …. auf die weißen Flecken hinter den Büschen und Bäumen, hinter den Felsen und in den scheinbar nicht einsehbaren Senken. Die Taschentücher, die nach Benutzung einfach liegen gelassen werden.
Nun, vielleicht hast Du in letzter Zeit einmal eine Hose gewaschen, in deren Tasche noch eine Taschentuch steckte – was ist Dir aufgefallen?
Richtig, das Taschentuch zerfleddert nicht mehr in kleinste Fasern, es bleibt eine Masse. Ein Klumpen in weiß. Praktisch zum Entsorgen. Nicht wahr? Finde ich tatsächlich auch – vor allem als ich vor kurzem einmal wieder ein in kleinste Teile zerfasertes Tatü auf einem meiner dunklen Kleider wiedergefunden habe…
Es gibt auch im Wald und am Berg sowas wie ein „hinter-dem-Busch-Knigge“ und auf diesen möchte ich hier mal eingehen ohne groß „drum-rum“ zu schwätzen, wie man im Süddeutschen Raum sagen würde.
- Du musst mal? Kein Problem….
- Um welche Art von Hinterlassenschaft handelt es sich? Nenne wir sie der Einfachheit halber doch mal „Ortgespräch“ für die flüssige Variante und „Ferngespräch“ für die festere Option. Okay?
- Zum Ortsgespräch: meiner Erfahrung nach benötigen Männer keine Taschentücher in der freien Natur, laufen lassen, abschütteln – gut. Frauen machen es sich da etwas „schwerer“ – da funktioniert zum einen abschütteln nicht so leicht, zum anderen ist die „laufenlassen-Position“ sehr unbequem und eine Pipilotta ist auf Wanderungen meistens auch nicht zur Hand. Was also tun, damit da nicht wieder eine Tuch mehr in der Natur liegt? Die Antwort ist naheliegend – es gibt zwei Optionen: Slipeinlagen benutzen (natürlich nicht zum Abwischen und hinwerfen!), die nehmen die letzten Tröpfchen genauso diskret auf wie all die anderen Flüssigkeiten. Oder wer auf das Tuch nicht verzichten mag: benutzt ein Zipbeutel, und entsorgt am Ende der Tour das Toilettenpapier!!! (keine Taschentücher) im WC und die Tüte im Abfall (kann man auch mehrfach verwenden, wenn man sie auswäscht!)
- Das ist nicht eklig, das ist Ressourcen schonend und gut für die Natur
- Das Ferngespräch …. hier wird es etwas schwieriger: Am besten hat man einen kleinen Spaten dabei, gräbt ein Loch und bedeckt am Ende alles mit der Erde – aber wer trägt schon ein Spaten mit durch die Natur, ich habe ehrlich noch niemand getroffen…. Also hier die Alternative: Die Tücher in den Zipbeutel, den Zuhause entsorgen – und das Ferngespräch vor Verabschiedung mit Steinen oder Ästen „beenden“.
Eigentlich ganz easy? Oder? Und eklig ist das nicht. Eklig ist der Abfall da draußen.
Mach mit!
Ich habe übrigens immer ein paar Zipbeutel im Rucksack, wenn ich mit einer Gruppe unterwegs bin – und kommuniziere das, neben den anderen wichtigen Dingen auch so.
Hast Du eine Anregung oder weitere Ideen dazu? Dann schreib doch einfach in die -> Kommentare 🙂
Ob sie ihr Wohnzimmer auch so zumüllen?