Im Fluss der Gedanken

Im Fluss der Gedanken

Gehörst du auch zu den Menschen, die gerne ihre Gedanken einfach fließen lassen? Wenn ja, welche Möglichkeit hast du für dich dafür gefunden? Sprichst du sie in ein Rekorder? Schreibst du sie digital auf? Oder hast du jemand gefunden der einfach nur zuhört und so dein „Aufnahmemedium“ geworden ist?

Wer mich kennt weiß, dass ich Tagebuch schreibe. Wie in Jugendzeiten mit Stift und Heft – nur schreibe ich nicht mehr

„Liebes Tagesbuch, heute war ein toller Tag – Thomas hat mich in der Pause angeschaut…“
Wirklich komisch wenn ich mir das heute so vorstelle … obwohl ich mir gar nicht sicher bin, ob ich überhaupt je mein Tagebuch direkt angesprochen habe (da müsste ich tatsächlich mal nachsehen)

Tatsächlich habe ich aber über die Jahre einige wichtige Punkte für mich entwickelt, die notwendig sind, bevor ich meine Gedanken auf das Papier fließen lasse.

Zuerst einmal brauche ich

  • ein schönes Buch oder Heft dass meine Gedanken ‚liebevoll‘ aufnimmt (ich liebe Paperblanks) – denn die Papierqualität ist sehr gut und stimmt für meinen
  • Stabilo point 88/51 – die Farbe ist mir über die Jahre wichtig geworden. Andere Farbtöne geben mir nicht die Schönheit, die ich optisch benötige.
    und wenn ich diese beiden Dinge habe braucht es auf dem Papier nur
  • Datum und Uhrzeit,
    und dann kann es fast schon losgehen.
  • Standardmäßig steht neben mir meine Lieblingstasse und eine große Kanne Earl-Grey-Tee.

So ist für mich das Schreiben ein Teil meiner morgentlichen Routine geworden.  Eine Zeit am Tag, die ich sehr schätze und wissentlich benötige um gut in den Tag zu starten. Muss ich mal auf sie verzichten – das kommt zum Glück sehr selten vor – bin ich an diesem Tag aus der Bahn geworfen. Denn ich trage meine Gedanken mit mir herum, wende sie, drehe sie von A nach B und schaue sie mir von oben und von unten an. Manchmal sind sie auch plötzlich weg – und sie dann wiederzufinden ist richtig harte Arbeit, denn oft kommt die Satzkonstellation nicht mehr 100 % in das Gefüge zurück.

Schreiben ist eine wertvolle Form der Achtsamkeit. Wenn man einfach die Gedanken über die Hand aus sich herausfließen lässt erhält man einen anderen Zugang zum Inhalt.
Der Satz den man geschrieben hat, darf so wie er ist stehen bleiben. Jedes Wort hat im Schreibfluß seine Berechtigung. Jeder Satz darf sein, er muss nicht bewertet werden, weder von dir als Schreiber, und schon gar nicht von einem Außenstehenden. Jede Formulierung


darf einfach sein, so wie deine Gedanken einfach sein dürfen. Es gibt kein richtig und kein falsch. Die Gedanken sind wie sie sind.
Und wenn sie an manchen Tagen trüber sind als an anderen Tagen, dann darf das auch sein. Ebenso gibt es Tage an denen sie mehr strahlen, voller Vorfreude oder Inspiration sind. Dann kann es sein, dass der Stift flinker über das Papier gleitet und Worte hinterlässt, die man so spontan denkt, dass der Inhalt manchmal kaum erfassbar ist.
Die geschriebenen Worte geben manchmal Aufwind, oder schieben die Wolken zur Seite damit man das Ziel wieder vor Augen (ggf. in der Ferne) sieht.

Wie ist es bei dir? Denkst du noch oder schreibst du schon? Wenn du schreibst beachte eines:

Wenn ich schreibe, dann schreibe ich.

Konzentrieren, benennen und nicht bewerten – sind drei von fünf Säulen in der Achtsamkeit. Wenn du deine Gedanken einfach nur über deine Hand auf das Papier fließen lässt, deine Worte dort auch im übertragenen Sinn stehen lässt, dann bist du achtsam und ganz bei dir selbst.

Wenn du dich schon länger mit dem Thema trägst, ob du schreiben sollst oder nicht, oder die Befürchtung hast nach drei Tagen den Stift nicht mehr anzurühren – dann kann gibt es z.B. die Möglichkeit mit einfachen Dingen zu starten.
Schreibe dir jeden Tag drei Dinge auf, für die du dankbar bist. Nimm dir bewußt die Zeit dafür – es wird dein Leben bereichern.

Lass mir gerne in den Kommentaren deine Gedanken dazu da.

Alles Liebe!

 

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